Von Jean-Christophe Scheider

Es werde Licht! Wie es wirkt und warum es uns gelassener macht.

Du kennst es sicher auch: Der Himmel ist bewölkt, du sitzt im Büro oder zu Hause und hast kaum Zeit oder die Chance, die Sonne zu sehen. Gerade in den dunklen Jahreszeiten wie Herbst oder Winter ist es schwer, genug Tageslicht in den Alltag zu bekommen. Doch warum ist Licht für uns und unseren Körper so wichtig?


Wie funktioniert Licht?

Wir alle wissen – für unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden ist es wichtig, genug Tageslicht aufzunehmen.

Schließlich benötigen wir Licht nicht nur, um sehen zu können, Formen und Bewegungen zu unterscheiden oder Farben zu erkennen. Licht ist für unseren Körper unverzichtbar – zum Beispiel für Körperfunktionen wie den biologischen Schlafzyklus und die Produktion von Vitamin D.

Was ist Licht?

Das vom Menschen sichtbare Licht ist – abhängig von der Länge der Strahlungswelle – in verschiedene Farben aufgeteilt. Dabei erstreckt sich das Farbspektrum wie bei einem Regenbogen von Violett, Blau und Grün bis hin zu Gelb und Rot. Violett hat mit 400nm die kürzeste Wellenlänge, Rot mit 700nm die längste.

Lichtquellen unterteilen wir in verschiedene Farbtemperaturen oder Lichtfarben. Eine Farbtemperatur - in Kelvin (K) gemessen - kann dabei, abhängig von ihrem Blauanteil, kälter oder wärmer sein. Das Tageslicht, wie der blaue Himmel an einem sonnigen Tag, hat zum Beispiel mehr als 5.300K. Rötliches Licht, wie bei einem Sonnenuntergang, strahlt nur mit bis zu 2.700K.

Was bedeutet das für unseren Körper?

Der Blauanteil im Licht ist ausschlaggebend für die Wach- und Schlafphasen bei uns Menschen. So unterdrückt blaues Licht in unserem Körper die Produktion von Melatonin und verhindert somit Müdigkeit.


 Wie Licht unseren Schlafzyklus steuert 

Gelangt Licht auf die Netzhaut unseres Auges, produziert unser Körper neben dem Stresshormon Cortisol auch das Glückshormon Serotonin. etwas anderes vermuten lässt, ist Serotonin kein Stimmungsmacher. Seine Wirkung ist eher wohltuend und beruhigend – und sogar schlaffördernd. Gleichzeitig heißt das allerdings nicht, dass es uns müde macht. Im Gegenteil: Serotonin steigert unseren Fokus und steht im Gegensatz zu Melatonin, dem Schlafhormon.

Melatonin bildet unser Körper, wenn die Netzhaut weniger Licht oder Licht mit einem geringeren Kelvin-Wert aufnimmt. Demnach sind Serotonin und Melatonin zwar Gegenspieler, arbeiten jedoch Hand in Hand und regeln so unsere Tag- und Nachtphasen.

Gerade im Herbst, wenn die Tage kürzer werden und der Himmel oft bewölkt ist, spüren wir die Reduktion der Menge an Tageslicht, das wir aufnehmen, stark. Der Mangel an Serotonin führt dazu, dass wir uns schlapp, unkonzentriert oder sogar depressiv fühlen.

Dieses Defizit können wir jedoch durch künstliches Licht ausgleichen: Künstliche Lichtquellen wie Lampen können Tageslicht simulieren und unseren Körper bei der Produktion von Serotonin und Melatonin unterstützen. Hierfür wurden spezielle Tageslichtlampen entwickelt, die verschiedene, verstellbare Kelvinstufen haben. Dabei ist es wichtig zu beachten, die Stufen rechtzeitig zu reduzieren und damit die Melatoninproduktion wieder anzukurbeln.  

Ein Tipp von LIV: es ist hilfreich, das Handy und andere Bildschirme eine halbe Stunde bis Stunde nach dem Aufstehen und vor dem Schlafengehen zu meiden. Die leuchtenden Screens haben nämlich einen hohen Anteil an blauem Licht, wodurch unser natürlicher Schlaf-wach-Rhythmus unterbrochen wird.


Tageslicht und Vitamin D

Aber Moment mal: Bedeutet das, dass wir natürliches Tageslicht eigentlich gar nicht brauchen? Nicht wirklich.

Obwohl es stimmt, dass uns künstliches Licht dabei hilft Serotonin und Melatonin zu bilden, hat Tageslicht eine weitere wichtige Funktion, die künstliches Licht nicht erfüllen kann. Denn: Nur durch Tageslicht produzieren wir Vitamin D.

Dabei gibt zwei Arten, wie unser Körper Vitamin D aufnehmen kann. Entweder über die Nahrung oder – und so passiert es zum größten Teil – durch Sonneneinstrahlung. Das Sonnenlicht enthält sogenannte UV-B-Strahlung, die von unserem Körper aufgenommen und anschließend in Vitamin D umgewandelt wird.

Vitamin D unterstützt unseren Körper dann auf ganz unterschiedliche Arten. Erstmal ist es für unseren Knochenstoffwechsel unverzichtbar. Vitamin D fördert die Aufnahme von Calcium und Phosphat und transportiert beides in die Knochen. So hilft es uns, unsere Knochen zu stärken, indem es maßgeblich zu ihrer Mineralisierung beiträgt. Darüber hinaus ist Vitamin D auch an dem Aufbau unseres Immunsystems beteiligt: Es hilft unserem Körper sich zu regenerieren und Krankheiten vorzubeugen.

Ein Mangel an Vitamin D ist häufig durch Müdigkeit, Schlappheit und allgemeines Unwohlsein bemerkbar. Zur Vermeidung von Krankheiten und andere Komplikationen ist es wichtig, unseren Körper rechtzeitig und regelmäßig mit Nahrungsergänzungsmitteln (NEMs) zu unterstützen und so, insbesondere in den dunklen Jahreszeiten, den empfohlenen Tagesbedarf sicherzustellen.

Tageslicht ist also nicht nur wichtig, um uns den Tag zu erhellen, sondern auch ausschlaggebend für unser Wohlbefinden. Die Sonne bringt unsere Stimmung zum Strahlen und wir sollten darauf achten, dass wir täglich mindestens 10 Minuten lang Sonnenlicht aufs Gesicht, die Hände und Unterarme bekommen, so dass wir gelassen und gesund durch den Alltag kommen.

Ein Tipp von LIV: Um herauszufinden, ob ein Vitamin-D-Mangel besteht, kannst du zum Beispiel regelmäßige Bluttests beim Arzt machen. Bei diesen Tests werden die Werte von Vitaminen und anderen Stoffen im Blut ausgewertet. Dadurch bist du immer darüber informiert, was gerade in deinem Körper passiert und kannst frühzeitig nachhelfen, falls ein Wert mal etwas niedriger ist.


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